
Gesichter der Reformation
Glaubensfreiheit ist für die Menschen in der Oberlausitz ein wichtiges Gut. Seit Einführung der Reformation leben hier evangelische und katholische Christen friedlich miteinander. Ein Symbol der Glaubensvielfalt ist der Dom zu Bautzen, der bis heute von zwei Konfessionen genutzt wird. Zudem ist die Oberlausitz aufgrund des sorbischen Bevölkerungsanteils ein zweisprachiges Land. Die Reformation trug maßgeblich zur Ausbildung der ober- und niedersorbischen Schriftsprache bei.
Da die Oberlausitz bis 1635 als Nebenland zur böhmischen Krone gehörte, ist ihre Geschichte eng mit den Nachbarländern Böhmen und Schlesien verbunden. Auch dort setzte sich im 16. Jahrhundert die Reformation durch. Allerdings konnten die Habsburger mit der Gegenreformation das Luthertum zurückdrängen.
Bis zum Lutherjahr 2017 begeben sich Kultureinrichtungen in der Oberlausitz auf eine Spurensuche. Mehrere Projekte und Aktionen beschäftigen sich mit der Reformation und ihren Folgen. Jedes Projekt wird durch ein „Gesicht“ repräsentiert. Die „Gesichter der Reformation“ machen deutlich, dass das evangelische Erbe lebendig ist. Über Sprach- und Ländergrenzen hinweg verbindet es die Menschen in der Oberlausitz, Böhmen und Schlesien.